Der Junge Chor Aachen Der Junge Chor Aachen Fritz ter Wey, op. 1 (1966)

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40 Jahre der junge chor aachen

Aachener Zeitung vom 23.03.06

Über 40 Jahre nie an Qualität verloren

Der Junge Chor Aachen feiert sein Jubiläum in einem Festkonzert im Ballsaal. Viele CDs eingespielt.

von Pedro Obiera

Aachen. Dass ein halbprofessioneller Chor 40 Jahre lang auf konstant hohem Niveau Erfolge im In- und Ausland verbuchen kann, ist nicht selbstverstandlich. "Der Junge Chor Aachen" kann auf dieses seltene Ereignis zurück-blicken und lädt für Montag, den 27. März, um 20 Uhr zu einem Festkonzert in den Ballsaal des Alten Kurhauses in Aachen ein.
Gerade der hohe Studentenanteil des Chors mit entsprechend bewegter Fluktuation steigert die Bewunderung für diese Leistung. Dass "Der Junge Chor" nichts von seinem großen Ansehen gerade im Ausland eingebüßt hat, ist dem Gründervater Fritz ter Wey zu verdanken. Der versammelte vor 40 Jahren, im zarten Alter von 22 Jahren noch selbst Musikstudent in Köln, begabte junge Sänger um sich und arbeitete so konsequent und kompetent, dass sich der Chor rasch als eines der besten Vokalensembles in Deutschland etablieren konnte. Bereits 1975 reiste der Chor mit tatkräftiger Unterstützung der Stadt nach Israel, wo er noch auf Ressentiments gegen die Deutschen stieß. Gleichwohl erinnert sich Fritz ter Wey besonders gern an diesen völkerverbindenden Aufenthalt. Eine stattliche Zahl von CD-Einspielungen, unzählige Auftritte im Rundfunk, noch mehr Konzerte nah und fern, zahlreiche Preise und Reisen prägen die Erfolgschronik des Chors. Daran änderte sich auch nichts, als Fritz ter Wey vor zwölf Jahren seine Schultätigkeit am Pius- und dem Kaiser-Karl Gymnasium aufgab, um dem Ruf zur traditionsreichen Musikhochschule in Detmold zu folgen, wo er seitdem als Professor für Chorleitung wirkt. Seine Bindung zu Aachen hat er deshalb nicht aufgegeben.
An dem semi-professionellen Anstrich des Jungen Chors hat sich nichts geändert. Voraussetzungen sind nach wie vor Chorerfahrung, eine solide musikalische Vorbildung und sicheres Vom-Blatt-Singen. Geändert hat sich allenfalls das Durchschnittsalter, das von ursprünglich 22 Jahre auf 35 Jahre angewachsen ist, was der musikalischen Reifebildung nicht abträglich sein dürfte.
Das Repertoire umfasst die gesamte Chorliteratur vom Vorbarock bis zu kniffligsten Herausforderungen der, Avantgarde. Das Festkonzert am kommenden Montag enthält interessante Beiträge einer gemäßigten Moderne, wobei vier tonal gefärbte Werke des belgischen Komponisten Vic Nees den größten Raum einnehmen. Mit dem Belgier arbeitet ter Wey seit vielen Jahren zusammen. Ter Wey schätzt an Nees Musik die zugleich moderne als auch leicht fassliche Tonsprache sowie das feine Gespür des Meisters für die Möglichkeiten der menschlichen Stimme. Der zweite Teil des Programms enthält ausgesuchte Beiträge des Tschechen Antonin Tucapsky sowie von Hermann Schroeder, Rudolf Mauersberger und Knut Nystedt.
Karten gibt es im Ticketshop des Zeitungsverlags in der Mayerschen Buchhandlung in Aachen, Buchkremerstr., Infos unter 0241/5101175


Konzert vom 17.12.2006

Aachener Zeitung und Aachener Nachrichten vom 19.12.2006

Junger Chor beeindruckt mit Weihnachtskonzert

von Sabine Rother

Aachen. Eine Insel im Trubel der vorweihnachtlichen Hektik, der glitzernden Dekorationen und fleißig werbenden Weihnachtsmänner: Der Junge Chor Aachen beeindruckte in der Kirche Heilig Kreuz mit einem Weihnachtskonzert, in dem sich jene Werte wieder fanden, die man sich für diese Zeit wünscht - heitere Gelassenheit und schlichte Schönheit.
Fritz ter Wey, Leiter der seit 40 Jahren mit dieser Gemeinschaft von hochsensiblen Sängerinnen und Sängern Erfolgsgeschichte schreibt, überraschte im vollbesetzten Kirchenraum mit einem edlen Programm, bei dem er Werke von Felix Medelssohn-Bartholdy (1809-1847) und Johannes Brahms (1833-1897) Gegenwartskompositionen von Franz Biebl und Antonin Tucapsky gegenüber stellte.
Als glückliche Verbindung erwiesen sich die «weihnachtlichen Sätze zum Mitsingen», zu denen man den Zuhörern Noten und Texte in die Hand gedrückt hatte. Mit Spannung erwartet: Der erste Auftritt des neuen Kinderchors, zusammengesetzt aus Jugendlichen im Alter zwischen acht und 15 Jahren - alle Kinder von Chormitgliedern. Sie sorgten bei Tucapskys «Christmastide» für den Glanz, den nur Kinderstimmen in ein Halleluja bringen können. Ihr disziplinierter und doch unkonventioneller Auftritt war eine gelungene Überraschung.
Mit Tjeu Zeijen, der zuverlässig und einfühlsam Jungen und «Jüngsten» Chor an Orgel und Klavier begleitete, gelang es ter Wey, schöne Facetten zu vereinen. Da erklangen die eingängigen Harmonien aus Tucapskys «Missa de angelis» im Frauenchor, erhielt Biebls «O du fröhliche» als Satz für Männerchor ein ruhiges Gefühl großer Freude. Und auch das Publikum nahm ter Wey ernst: Von «Wachet auf» bis «Tochter Zion» gab er den Zuhörern genauso zuverlässig den Einsatz wie seinem Chor.
Bei allen Liedern sorgte der Junge Chor für den tragenden Klang, in manchen Arrangements für zusätzliche «Farben». Andächtig der Abschluss durch Brahms´ «Geistliches Lied» nach dem berührenden Chorsatz «Denn er hat seinen Engeln befohlen» von Mendelssohn-Bartholdy. Ein Abend, an dem die Einheit von künstlerischem Niveau und Weihnachtsfreude gelang.

Stand: 2007-04-01, Webmaster, Copyright © 2000-2007 der junge chor aachen e.V.