Der Junge Chor Aachen Der Junge Chor Aachen Fritz ter Wey, op. 1 (1966)

Presse 2002

<

2001

2002

2003

>


Konzert vom 23.02.2002

Aachener Zeitung vom 26.02.2002

Ein großes Konzert mit hübschen Ausklang

Junge Chor und Eberhard Beißwänger faszinieren zum Abschluss des Psychotherapieseminars

Aachen. Das Konzert im Krönungssaal aus Anlass des Psychotherapieseminars ist bereits fester Brauch geworden.
So fanden sich denn auch diesmal wieder zahlreiche Teilnehmer des Seminars ein, um dem Solocellisten des Sinfonieorchesters Aachen, Kammermusiker Eberhard Beißwänger, sowie dem Jungen Chor unter Leitung von Professor Fritz ter Wey zu lauschen. [...]
Über die Vorzüge des Jungen Chores sich auszubreiten, hieße Eulen nach Athen tragen. Auch diesmal ließen die 20 Damen und zwölf Herren an Homogenität des Klanges, an dynamischer Differenzierung und federnder Beweglichkeit des Vortrags keinen Wunsch offen.

Zeitgenössische Werke fehlten diesmal gänzlich

Das Programm beschränkte sich allerdings auf Stücke der englischen Renaissance und romantische Chorsätze.
Die viel gerühmte Spezialität des Elitechores, die zeitgenössische Chormusik, fehlte diesmal zur Gänze.
Hätte ter Wey Angst vor unliebsamen psychotherapeutischen Folgen von Dissonanzen? Dafür gab es zum Schluss einen köstlichen Gag. "Name that tune" hieß der Chorsatz von G. Ives - nicht zu verwechseln mit dem großen Amerikaner gleichen Namens -, der nicht weniger als 13 Zitate aus der Musikliteratur [...] durcheinander wirbelte.
Die Brillanz und Schmissigkeit, mit der das Pasticcio hingelegt wurde, war entwaffnend.
Ter Wey ließ es ein zweites Mal singen und dann die Hörer sich selber auf ihre musikalische Standfestigkeit testen. Ein hübscher Ausklang.


Konzert vom 25.05.2002

Aachener Zeitung vom 27.05.2002

Spiel zwischen Tradition und kühner Moderne

Aachen. Der Junge Chor Aachen unter Fritz ter Wey ist längst ein Begriff für hohe Kammerchor-Qualität, aber auch für Pionierleistungen auf dem Gebiet der neuen Chormusik.
Kein Wunder, dass die nunmehr 35 Jahre alte Chorgemeinschaft sich im Rahmen des Rheinischen Musikfestes mit Werken des 20. Jahrhunderts präsentierte, wobei die Wahl von Komponisten aus dem belgisch-niederländischen Raum den sinnvollen Bezug zur Idee des Festes herstellte.
Die Aula Carolina bot den passenden, akustisch vorteilhaften Rahmen für einen höchst anregenden Chorabend. Unter den zu Wort gekommenen Komponisten war zweifellos der 1987 verstorbene Niederländer Henk Badings die eigenwilligste Persönlichkeit.
Seine beiden Chorlieder nach Gedichten von Hans Magnus Enzensberger, für den Jungen Chor geschrieben, sowie das früher entstandene "La dance des Dieux" nach Li-Tai-Po wagten sich am weitesten in neue Klangräume vor, die ter Wey mit seinen Sängerinnen und Sängern so intelligent wie ausdrucksstark auslotete. Man spürte in jeder Phase die Vertrautheit des Ensembles mit harmonischen Vertraktheiten und kühnen Klanggebilden.
Demgegenüber gaben sich die drei weiteren Komponisten bei aller Originalität konventioneller. Vic Nes, aus dessen Feder ein Psalm für Tenorsolo, Chor, Harfe und Schlagzeug erklang, liebt klangvolle Hymnik, wobei die Verbindung von Chorsatz und Vibraphonklängen sicherlich von besonderem Reiz ist.
Lyriker ist Raymond Schroyens, dessen fünfsprachiger Zyklus "Pentalpha", eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Todes, die Verbindung mit der Spätromantik nicht verleugnet. Das gilt in noch stärkerem Maße für Peter Welffens, dessen "Stabat Mater" für Chor, Oboe und Streicher mit seinen Melodiebögen ganz offen an die Tradition anschließt.
Der Junge Chor zeigte sich auf gewohnt hohem Niveau, wenngleich die Klangbalance von Frauen- und Männerstimmen zugunsten der Frauen ausschlug. Man sucht Tenöre, welcher Chor sucht sie nicht? Am rundesten war der Chorklang in den in reduzierter Besetzung vorgetragenen Stücken von Schroyens.
Wie dem auch sei: Herzlicher Beifall des in der Tat erfreulich großen Auditoriums, in den auch das Instrumentalensemble einbezogen war, lohnte eine prächtige Chorleistung.


Konzert vom 15.09.2002

Aachener Zeitung vom 16.09.2002

Gefühl der Liebe in der Alsdorfer Umformerhalle

Alsdorf. Hinter einem stählernen Bollwerk aus Schaltschränken und Trafos von der Größe eines großzügig geschnittenen Einfamilienhauses erklingt voller Elan Hasslers «Nun fanget an ein guts Liedlein zu singen».
Zur Eröffnung der zweiten Konzertreihe in der Umformerhalle des Fördermaschinenhauses auf dem Gelände der ehemaligen Grube Anna II in Alsdorf gab der Junge Chor Aachen unter der Leitung von Professor Fritz ter Wey ein wohlklingendes Stelldichein. Gegenüber dem Umformer, einem Transformator dimensioniert wie eine Schlachtschiffsschraube, und inmitten zahlloser Stahlkonstruktionen, die schweigende Kunde einstiger Geschäftigkeit tun, betrat der Chor die provisorisch errichtete Bühne. Neben bekannten und weniger bekannten deutschen Volksliedern - Brahms' «Erlaube mir, feins Mädchen» bildete einen frühen Höhepunkt - gab ter Weys Ensemble vor der Pause Chöre verschiedener Meister des englischen Madrigalstils. Mit beachtlicher Interpretationstiefe intonierte der Junge Chor drei Werke Thomas Morleys, in denen die Gefühlswallungen der Liebe von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt artikuliert werden.

Ruhig und getragen, aber nicht sentimental

Federnd und beschwingt, ja geradezu sinnlich meisterte der 24-köpfige Chor den fröhlichen Teil, differenziert dynamisch durchzeichnend und stets emotional den düsteren, schwermütigen. Nach der Pause dann ein Vortrag selten gehörter schwedischer Chorlyrik, die, so der Chorleiter, den Vorzug habe, «ruhig und getragen, jedoch keinesfalls sentimental» zu sein. Treffender hätte man die Werke Abergs, Wikanders und Bellmans kaum charakterisieren können. Zeitgenössische Kompositionen zum von Jester Hairstone, Anders Öhrwall und ein schmissiges Pasticcio zum Mitsummen von Graystone Ives beschlossen das Konzert. Mag man die Umgebung eines solchen Industriepalastes nicht zuallererst mit klassischer Musik assoziieren, so kommt man doch nicht umhin zu konstatieren, dass Gegensätze sich bisweilen, wie in diesem Fall, tatsächlich anziehen - insbesondere der vorzüglichen Akustik des hohen Raumes wegen.
Am Ende verdientermaßen viel Applaus.


Konzert vom 20.12.2002

Aachener Nachrichten

Der "Junge Chor Aachen" begeisterte in der Höfener Pfarrkirche

Schöne Stimmen vor festlicher Kulisse

Höfen (an-o) - Restlos begeistert zeigten sich die über 100 Besucher eines Konzertes, das der Junge Chor Aachen am Freitag in der Höfener Pfarrkirche gab. Mit stehenden Ovationen belohnten sie die herausragende Leistung des Chores.
Unter der Leitung seines Dirigenten Prof. Fritz ter Wey sang der Chor anspruchsvolle Weihnachtsmusik, aber auch bekannte Weihnachtslieder, bei denen das Publikum mit einstimmen durfte. Vor der Kulisse der wunderschönen Landschaftskrippe erklangen unter anderem Werke von Johann Eccard, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Heinrich Poos, einem eher unbekannten zeitgenössischen Komponisten. Die Uraufführung seiner Vertonung dreier weihnachtlicher Gedichte von Bertold Brecht und Werner Bergengrün stand am Beginn des Konzertes und bildete einen interessanten Kontrast zu den ansonsten eher konventionellen Werken.
Gefordert waren besonders die Frauen des Chores, die mit zwei Mendelssohn-Stücken und einem Werk des französischen Komponisten Maurice Duruflé im dreistimmigen Satz durch ihre klangschöne Stimmen begeisterten. Der Rest des Konzertes, in dessen Mittelpunkt neben der Weihnachtsbotschaft die Marienverehrung stand, diente der Einstimmung auf das Fest, und auch das gelang dem Chor in hervorragender Weise. Stimmungsvolle, getragene Sätze wechselten sich ab mit festlichen Klängen, und die Sänger wussten mit zartem Piano, ausdruckstarker Dynamik und einer beeindruckenden Klangfülle zu überzeugen.
Gut gelungen war auch die Idee, die einzelnen Stücke durch die Orgel miteinander zu verbinden. So verlieh Adam Lennart mit seinen ausgezeichnet improvisierten Zwischenspielen dem gesamten Konzert einen fast oratorischen Charakter. Alles in allem stellte dieses Konzert einen musikalischen Leckerbissen dar, und man darf hoffen, dass dieser Chor noch öfter den Weg in die Nordeifel findet.

Spende für guten Zweck

Unter den Konzertbesuchern war auch Dr. Rolf Mertens, Chefarzt der Kinderkrebsstation am Aachener Klinikum. Er freute sich besonders darüber, dass der Chor zwei Euro pro Eintrittskarte für den "Förderverein Krebskranke Kinder e.V." gespendet hatte. Die Spende wird in den nächsten Tagen dem Krippenbauer Reiner Jakobs überreicht.


Konzert vom 22.12.2002

Aachener Zeitung vom 24.12.2002

Publikum wagt die fünfte Stimme

Aachen. Seit mehr als 35 Jahren ist er eine musikalische Institution in Aachen: Der als studentische Kammerchor gegründete "Junge Chor" Aachen unter der Leitung von Professor Fritz ter Wey lud zu einem faszinierenden Chorkonzert in die Pfarrkirche St. Paul ein, und diesem Ruf waren die Aachenner Musikkenner natürlich in Scharen gefolgt.
In der vollbesetzten Kirche erlebten die Besucher ein genauso schönes wie besinnliches, aber auch recht ungewöhnliches Konzert. Zumindest der Auftakt verwirrte: Die Blicke der Zuschauer sind nach vorne gerichtet, aber hinter ihrem Rücken singt plötzlich der Chor. Damit hatten die meisten nun nicht gerechnet. Ein Konzert, bei dem man den Chor gar nicht singen sehen kann? Nein, nur bei der Overtüre, dem "Veni Domine" von Felix Mendelssohn Bartholdy konnte man die Musik mit geschlossenen Augen genießen und die Akustik von hinten auf sich wirken lassen. Anschließend ging es mit dem kräftigen "Laudate" (Knut Nystedt) wie gewohnt weiter - mit dem Chor auf der Altartreppe. "Wir möchten mit dem Konzert, das auch Stücke zum mitsingen enthält, einen großen Bogen spannen", begrüßte Chorleiter Prof. Fritz ter Wey das Publikum und bat darum, diesen Bogen nicht durch Zwischenapplaus zu unterbrechen.
Eine tolle Atmosphäre entstand, denn so verlief das Konzert reibungslos und verlor nie seine besinnliche Spannung. Neben den zeitgenössischen und traditionellen weihnachtlichen Chormusiken, unter anderem von Bruckner, Eccard oder Poos, lockerten Orgelsoli, gespielt von Adam Lennart, immer wieder das Konzert auf, bevor dann auch das Publikum mitsingen durfte. "Wagen Sie ruhig die fünfte Stimme", ermutigte ter Wey lächelnd, und bei den bekannten Melodien von Johannes Eccard "Vom Himmel hoch, da komm ich her" oder "In dulci jubilo" sowie dem abschließenden "Stille Nacht" wurde der stimmgewaltige, 26 Personen starke Chor dann auch kräftig unterstützt. Und nach der "Silent Night" im Chorsatz von Gene Puerling durfte dann endlich auch applaudiert werden - schließlich gab es großen Nachholbedarf. Und nach minutenlangen Ovationen gab es zudem die hoffnungsvoll ersehnte Zugabe.


Stand: 2007-04-01, Webmaster, Copyright © 2000-2007 der junge chor aachen e.V.