Der Junge Chor Aachen Der Junge Chor Aachen Fritz ter Wey, op. 1 (1966)

Presse 2009

<

2008

2009

2010


Konzert vom 06.11.2010

Aachener Zeitung vom 07.11.2010

Glänzendes Konzert des Jungen Chors Aachen

von Rauke Xenia Bornefeld

Aachen. Der Junge Chor Aachen widmet sich vorwiegend zeitgenössischer Chorliteratur. Leiter Fritz ter Wey ist nach eigenen Angaben ein Verehrer des norwegischen Komponisten Knut Nystedt. Da liegt es nahe, eben diesem einen Konzertabend zu widmen - anlässlich seines 95. Geburtstags.
Was der Komponist tatsächlich nicht mitbekommen haben dürfte, begeisterte das Aachener Publikum am Samstagabend in St. Foillan umso mehr.
Ter Wey hatte ausschließlich geistige Stücke aus dem umfangreichen Werk des zahlreich ausgezeichneten Norwegers ausgewählt: drei amerikanische Motetten, Ave Maria, Missa Brevis und Stabat mater standen auf dem Programm.
Nach den ersten durch die Aufregung leicht verwackelten Takte zeigte sich der Junge Chor in gewohnter Stärke: charaktervolle Präsenz in allen Stimmen - besonders auch in der mit jeweils nur vier Männern besetzten Bass- und Tenorstimme - bei gleichzeitiger hoher Harmonie der Sänger untereinander. Die Sänger kosteten die spannungsreichen Klangformationen Nystedts bei großer intonatorischer Sicherheit voll aus. Aber auch rhythmischen Passagen verlieh der Junge Chor passende Akzente.
Unterstützt wurde der Chor durch zwei Instrumental-Solisten: Odile Meyer-Siat übernahm die Violin-Passage im Ave Maria und verzaubertes das Publikum mit ihrer Virtuosität. Cellist Jonas Seeberg gab im Stabat mater dem Mitgefühl und dem Mitleid Substanz.
Nystedt: Ein Komponist, den man gerne häufiger auf dem Aachener Konzertkalender finden würde - vor allem, wenn die Aufführung von solch guter Qualität ist, wie die vom Jungen Chor.


Konzert vom 08.11.2010

Aachener Zeitung vom 08.11.2010

Benefizkonzert des «Jungen Chores Aachen» für Kinder in Afghanistan

Eschweiler. Er hat zu einem menschlichen und künstlerischen Verlust für die Indestadt geführt: der frühe und plötzliche Tod der Musikpädagogin Gisela Berretz im vergangenen Sommer. Vergessen ist die Nothbergerin noch längst nicht.
Berretz machte sich neben ihrer jahrzehntelangen Lehrer-Tätigkeit unter anderem als Musical-Regisseurin, Leiterin von Projektchören und als künstlerische Leiterin der Konzerte der «Freunde von Wenau» einen Namen.
Ihre frühere Schülerin Sabine Becker leitet die Hilforganisation «Kinderberg International», die Projekte in Afghanistan auf die Beine stellt. Für diese Organisation fand nun ein Benefizkonzert in der Pfarrkirche St. Cäcilia Nothberg statt. Die Akteure: «Der Junge Chor Aachen» unter der Leitung von Professor Fritz ter Wey, Odilie Meyer-Siat (Violine) und Jonas Seeberg (Cello).
Das Konzert geriet zu einem zweifachen «in memoriam»: Neben der Erinnerung an Gisela Berretz wurde die an den inzwischen 95-jährigen Norweger Knut Nystedt wachgehalten. Es erklangen ausschließlich Werke dieses preisgekrönten Komponisten, der seine kreative Kraft aus der Gregorianik ebenso zieht wie aus der Moderne. Nysteds «Credo» ist es, dass die Kombination von Urform des europäischen Kunstgesangs und exeperimenteller Moderne reizvolle Klänge hervorruft.
Dies war nach den drei einführenden amerikanischen Motetten für gemischten Chor a cappella dann besonders schön im «Ave Maria» nachzuvollziehen. In einer Art neoromantischer Klangsprache begegneten sich der Chor und die «singende» Geige, wobei Odilie Meyer-Siat gemäß der klassisch-romantischen Tradition die Möglichkeit einer virtuosen Solo-Kadenz erhielt und nutzte.
Der «Junge Chor Aachen» präsentierte sich als homogener Klangkörper. Mit seiner Fähigkeit, den Stamm von Sängern immer wieder mit neuen Chormitgliedern aufzufrischen und zu begeistern, erntet Gründungs-Dirigent Fritz ter Wey im inzwischen fünften Jahrzehnt bemerkenswerte Ergebnisse.
Man muss Gott nicht immer mit Pauken und Trompeten loben. Dies gelang dem «Jungen Chor» bei der Interpretation der Missa brevis von Knut Nystedt ebenso wie beim anschließenden Stabat Mater.
Die durch Gesang vermittelte Anteilnahme der gläubigen Seele am Leiden Christi und seiner Mutter war in den Ohren des Rezensenten das ergreifendste Werk des Benefizkonzertes, vor allem das innige Solo-Quartett. Zu Herzen ging auch die Cello-Begleitung von Jonas Seeberg. Und dies gilt umso mehr für eine spezielle Stimmungslage: die des Schmerzes und der Klage.
Ein Konzert, das wegen seiner ergreifenden, spirituellen und konzentrierten Qualität lange in Erinnerung bleiben wird.


Stand: 2010-11-12, Webmaster, Copyright © 2000-2010 der junge chor aachen e.V.